Globalisierung und Deregulierung bringen den Unternehmen in vielerlei Hinsicht neue Möglichkeiten, ihr wirtschaftliches Handeln zu optimieren. Aber so wie durch diesen schnellen Wandel und die steigende Komplexität von Geschäften mehr Optionen entstehen, werden auch immer mehr neuartige Risiken bekannt oder genauer ausgedrückt; bewusster wahrgenommen. Zudem erfahren Unternehmen immer mehr, dass das Nichtbeachten von Risiken enorme Kosten verursachen kann. Ein effektives und effizientes Risikomanagement ist daher sehr wichtig (vgl. Hochrein 1999: 16 ff).
Allgemeine Risiken wie Markt-, Sicherheits-, Umwelt-, Unfall- und Prozessrisiken sowie die Gefahren in der Finanzindustrie wie Lebens- und Sachrisiken, Kredit- oder Zinsänderungsrisiken sind in der heutigen Geschäftswelt unmittelbar vorhanden. Sie sind erforscht, können gemessen, bewertet und mit einer Vielzahl von möglichen Maßnahmen, die von Kontrollen, dem Einsatz derivativer Finanzinstrumente bis hin zur Versicherung reichen, systematischgesteuert und minimiert werden.
Neu erkannte Risiken wie zum Beispiel das Personalrisiko sind noch wenig systematisch erforscht, und werden deshalb, wenn überhaupt, nur punktuell und kaum ganzheitlich gesteuert (vgl. Kropp 2004: 132).
Die Rückbesinnung auf den Menschen in Unternehmen kann nicht verwundern, denn Wachstum, Profitabilität und Innovationen hängen direkt oder indirekt von den Mitarbeitern des Unternehmens ab (vgl. Kobi 1999: 19ff). Das Personal, oder auch Human Resources (HR) genannt, ist unbestritten die wertvollste und sensibelste Ressource eines Unternehmens, denn ohne ihn erfolgt keine Wertschöpfung. Aufgrund der Bedeutung von HR erstaunt es aber, dass bei der zunehmenden Sensibilisierung für Risiken und das Risikomanagementin den letzten Jahren die Personalrisiken und das Personalrisikomanagement weitgehend unbeachtet blieben (vgl. Kropp 2004: 132). Doch dies ändert sich, denn sowohl auf internationaler als auch auf nationaler Ebene haben die Themen Personalrisiken und Personalrisikomanagement eine